Liebes Paramount

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Liebes Paramount

Zögerlich, aber immer mehr setzt ihr seid fünf Jahren auf eure Marke Star Trek. Nach der Jahrtausendwende als ausgelaugt und aus erzählt abgestempelt, baut ihr mit nun fünf Serien diese fiktive Welt aus.

Doch wie man nun in Pressemitteilungen lesen kann, kommt erst jetzt eine Serie, welche den Geist von Star Trek atmen soll. Man merkt, ich schreibe etwas vorsichtig, denn auch das ist ein Punkt, auf den ich später eingehen möchte.

Vor fünf Jahren habt ihr mit einem bildlich super tollen Pilotfilm die Serienwelt von Star Trek mit Discovery wiederbelebt. Doch da hört die Begeisterung bereits auf. Ihr habt euch keinen Deut um die etablierten Völker gekümmert, sondern habt eine der wichtigsten Rassen in Orks verstümmelt. Man stelle sich vor, Disney hätte Yoda als Elf gezeigt, der Aufschrei der Fans wäre ähnlich gewesen.

Da ihr ja keine Ahnung hattet, dass eine der Stärken früher Star Trek Serien am Ensemble gelegen hat, habt ihr in weiser Voraussicht eure Serie auf eine Figur fokussiert. Das die Figur nervtötend und die Regeln von Starfleet reihenweise bricht und in einem Gefühlszustand ist, in dem noch nie ein Sternenflotten-Offizier gewesen ist, habt ihr gekonnt ignoriert. Die Staffeln schmecken genau so, wie wenn zu viele Köche den Brei verderben.

Und dann kam diese eine Convention. Patrick Stewart - sorry: Sir Patrick Stewart - kündigte seine Rückkehr als Jean-Luc Picard auf. Alle dachten, jetzt den berühmten Captain wohl als Admiral, Ausbilder an der Akademie oder als Botschafter zu sehen. Ihr habt euch gedacht, ihr zeigt den Star Trek Fans, die gerne an eine optimistische Zukunft glauben möchten eine neue Föderation der Zwietracht, Hasses und Unterdrückung. Also genau das, was alle anderen Science-Fiction,-Welten jeden Tag schon zeigen. Fluchende, rauchende Ex-Sternenflotten-Offiziere runden das Ganze noch ab. Und jetzt mit der dritten Staffel kam euch endlich die Erleuchtung, die beliebte Crew der Enterprise D und E zurück zu holen. Selbst wenn ihr die 90er Jahre verschlafen haben solltet: ein kurzer Blick zurück hätte genügt.

Dann kam eine zuerst sehr überdreht wirkende Zeichentrickserie. Zum ersten Mal kam wieder das Gefühl auf, die echte Welt von Star Trek zu sehen und erleben. Doch auch hier muss man sagen: Die Sternenflotte, die ich bis dann kannte, würde NIEMAND so behandeln, wie unsere Hauptfiguren behandelt werden. Aber immerhin ein leichter Fortschritt.

Dann habt ihr eine animierte Serie erschaffen. Die soll Star Trek einem jüngeren Publikum schmackhaft machen und habt einen doch durchaus logischen Weg gewählt, in dem ihr die Handlung ausserhalb der Föderation auf fremden Gebiet und fremden Völkern gestartet habt. Ihr habt ihr schon mal den ersten Fehler gemacht, euch international so schlecht aufzustellen. Nach Netflix, Amazon Prime habt ihr es nicht geschafft, euren (früheren) Partner von dieser Serie zu überzeugen - weil ihr euer eigenes Ding abziehen wolltet. Unteressen habt ihr die Serie in einigen Ländern auf Nickelodeon gezeigt, dort, wo die Serie ohnehin von Anfang an hätte laufen sollen.

Dann kam euer Disaster mit der vierten Staffel von Discovery. Ihr habt es tatsächlich geschafft, internationale Zuschauer mit dem Abzug aller Discovery-Folgen von Netflix zu schockieren. Marketing extra Klasse. Aber auch die Story sind weiterhin keine Star Trek Geschichten, sondern stinknormale SF wie sie wie Sand am Meer vorhanden sind. Ein kleiner Lichtblick entstand aber: Ihr habt die Worte der Fans scheinbar gehört, welche sich eine Serie mit Pike gewünscht haben.

Nun ist diese Serie gestartet und soll wieder den Optimismus von Star Trek in die Welt hinaus tragen mittels episodischen Erzählweise. Und siehe da, die Kritiken und die Fans scheinen vom ersten Piloten angetan und zufrieden zu sein. Doch eure Kunden auf der Welt vergesst ihr immer noch. Wie kann man sich einen Weltmarkt verbauen, in dem man unfähig ist, einen Streamingdienst aufzubauen?

Liebe Paramount, ihr habt eine weltweite riesengrosse Fan-Basis. Die wollen nur eines: Die optimistische Welt von Star Trek sehen. Sie wollen sehen, dass die Zukunft lebenswert und erstrebenswert ist, wie schlimm die aktuelle Welt auch sein mag. Sie möchten gute Geschichten sehen, die nachvollziehbar und Lebewesen zeigt, welche über sich selbst hinauswachsen und Probleme meistern. Sie wollen fremde Welten entdecken mit Technologien, die futuristisch wirken, aber in sich erklärbar und nachvollziehbar sind. Sie wollen eine Menschheit sehen, die ihre düstere Zeit endlich hinter sich gelassen hat und sich nun um die wirklich wichtigen Dinge kümmert. All das, was ihr in den Realserien den Star Trek Fans vorgesetzt habt ist schlicht und einfach hundsnormale Science-Fiction, die man über sehen kann. Ich wünsche mir wirklich, dass ihr endlich verstanden habt, was Star Trek ausmacht. Für einen so grossen Konzern wie ihr seid ist aber fünf Jahre eine lange Zeit. Schämt euch dafür!

[kevin]

Wow, na das ist mal ein Statement
Ich stimme dir zwar nicht in allen punkten zu, da ich Fan von Star Trek: Disovery bin und die Serie anscheinend sein Publikum gefunden hat, aber die Zusammenfassung mit der Veröffentlichung der Serien, den Gedanken dahinter und den Deals und Bruch mit anderen Streamingdiensten, ist alleine schon eine Serie Wert.
Da wundert es mich, dass es Paramount überhaupt noch gibt.

Viele klagen über Disney dass sie Franchise wie Star Wars oder Marvel ausweiden wie eine Weihnachtsgans. Aber aus meiner Sicht machen sie das im grossen und ganzen mit Respekt und gehen dabei kreativ immer wieder neue Wege. UND der Streamingdienst hat sich rasendschnell über den gesamten Globus verteilt.
Sowas wünsche ich mir auch für das Star Trek Franchise und ich habe das Gefühl, Paramount denkt, sie können das auch was Disney macht. Tja...

[pgru]

Ich stimme dir zwar nicht in allen punkten zu, da ich Fan von Star Trek: Disovery bin und die Serie anscheinend sein Publikum gefunden hat, aber die Zusammenfassung mit der Veröffentlichung der Serien, den Gedanken dahinter und den Deals und Bruch mit anderen Streamingdiensten, ist alleine schon eine Serie Wert.

Star Trek: Paramount - Die Doku-Soap

Das wird dann wohl GZSZ bei RTL ablösen

Aber ernsthaft: Irgendwann muss man sich für einen Weg entscheiden. Nervend ist besonders, dass man nicht sagen kann:
"Liebe Leute, wir wissen ihr möchtet das gerne sehen, aber wir brauchen bis dann und dann Zeit, dass alles aufzubauen. Dafür aber habt ihr dann alles bei uns."
Aber selbst das können sie nicht, weil sie vielleicht doch noch was "verkaufen" und auf einer anderen Plattform bringen. Aber ich denke, das zieht sich schon als bald 60 Jahren durch die Geschichte von Star Trek!

[kevin]

Ein GZSZ im Star Trek Universum...Ich würds schauen

Die Firmenpolitik und Kommunikation dieser und auch anderer Filmschaffenden Unternehmen ist allgemein unter aller Sau. Aber ich glaube, Paramount toppt mit Star Trek alles