Re: Star Trek - Discovery, Band 2: Drastische Maßnahmen
Verfasst: Sa 7. Jul 2018, 19:00
Bin gestern mit dem Hörbuch fertig geworden.
Gruß, FrankDer Roman erzählt die Vorgeschichte der Episode "Kodos, der Henker".
Das von Kodos und seinen Leuten verübte Massaker an den Kolonisten wird ziemlich an den Anfang der Geschichte gestellt.
Mich persönlich hat die Schilderung dieses Massenmordes aber absolut kalt gelassen und nicht weiter berührt.
Überhaupt gestaltet sich der Beginn dieses Romans als ziemlich zäh und uninteressant.
Liegt vielleicht auch daran, dass zwar wieder einmal Discovery drauf steht, aber kein Discovery drin ist.
Bis auf Lorca und Georgiou handelt es sich um unbekannte Charaktere, und selbst diese beiden kennen wir kaum.
So richtig interessant wird es dann erst nach dem Massaker.
Es findet eine Aufarbeitung der Ereignisse statt, insbesondere durch die Interview-Reihe "Die Viertausend: Krise auf Tarsus IV", die die Haupthandlung immer mal wieder unterbricht.
Die Sternenflotte hat Ersthilfe und Unterstützung in Form der U.S.S. Narbonne geschickt,
und dass diese nun schon sehr viel früher als angenommen eintrifft (nur kurz nach dem Massaker) ist ein großes Problem für Kodos.
Denn wie soll er seine Tat jetzt noch rechtfertigen?
Einerseits wird der Bevölkerung jetzt in jeder erdenklichen Beziehung geholfen,
andererseits unterstützt man die örtlichen Sicherheitskräfte bei der Jagd auf Kodos und seinen Helfershelfern.
Und auch das Personal der Sternenflotte kennt man inzwischen etwas besser und man kann eine Beziehung zu den Charakteren aufbauen.
Spätestens ab etwa der Hälfte hat mir der Roman Spaß gemacht und ich konnte kaum mit dem Hören aufhören.
Allerdings wurde am Schluss dann noch wieder etwas zu viel geredet.
Und ich muss auch sagen, dass die Motive von Kodos niemals so richtig klar werden.
Einerseits wird er als knallharter Retter dargestellt (das Wohl vieler ...), der sich die Entscheidung absolut nicht leicht gemacht hat.
Andererseits ist dann aber auch von einer Revolution die Rede.
Und wie konnte er überhaupt als nahezu Unbekannter und politisch unbeschriebenes Blatt zum Gouverneur gewählt werden?
Wie konnte er seine Helfer überzeugen?
Sehr gut gefallen hat mir der kurze Gastauftritt vom Captain der Enterprise, Robert April.
Die Begegnung von Georgiou und dem jungen James T. Kirk dagegen fand ich viel zu bemüht.
Insbesondere, dass sie nach dem kurzen Gespräch erkennt, dass aus ihm später mal ein ganz Großer in der Sternenflotte werden könnte.
Insgesamt hat mir der Roman trotz einiger Längen zu Beginn und am Schluss recht gut gefallen,
deswegen bekommt er von mir als Bewertung Warp 7.