Star Trek The Next Generation: Doppelhelix

In diesem Forum geht es um die Star Trek Literatur: Romane, Taschenbücher, Comics, eBooks...
Johnny

Star Trek The Next Generation: Doppelhelix

Beitrag von Johnny »

Ich habe diese Serie immer mal wieder entdeckt und dann wieder vergessen. Jetzt hab' ich mir mal zwei, drei Leseproben schicken lassen, denn vielleicht sind diese Romane ja endlich mal wieder was für mich. Kennt sich jemand von Euch aus und kann was zu Star Trek The Next Generation Doppelhelix sagen bzw. eine Empfehlung geben... oder halt eben nicht? ;)

Bild
Egeria
Lieutenant Commander
Lieutenant Commander
Beiträge: 100
Registriert: Sa 3. Mai 2014, 17:11

Re: Star Trek The Next Generation: Doppelhelix

Beitrag von Egeria »

Die Reihe kann man als recht durchwachsen ansehen. Oder um es deutlicher zu sagen: Zeitverschwendung (zumindest die ersten vier). Aber bild Dir lieber selbst ne Meinung. Und es können ja auch nicht alle Romane top sein. Wenn Du New Frontier liest oder es vorhast, solltest Du auf jeden Fall den fünften Roman der Reihe lesen (die geschilderten Ereignisse haben direkten Einfluss auf die NF-Reihe). Darin werden im auch nochmal die wichtigsten Ereignisse der vorangegangenen vier Romane zusammengefasst. 1-4 also nur, wenn Du zuviel Zeit hast. :mrgreen:

Band 6 ist dann nochmal ganz interresant, weil die Hintergrundgeschichte des Bösewichts erläutert werden. :)
Admin der deutschen Memory Beta, dem Wiki für das erweiterte Star-Trek-Universum.
http://de.memory-beta.wikia.com/wiki/Memory_Beta
Johnny

Re: Star Trek The Next Generation: Doppelhelix

Beitrag von Johnny »

Klingt ja unheimlich berauschend. Schade, aber eigentlich bin ich nicht überrascht. Danke für die Warnung!
Benutzeravatar
kevin
Captain
Captain
Beiträge: 5671
Registriert: Fr 23. Jan 2009, 12:09
Wohnort: Pfyn
Kontaktdaten:

Re: Star Trek The Next Generation: Doppelhelix

Beitrag von kevin »

Da habe ich jetzt auch anderes erwartet. Naja, es kann halt nicht alles gut sein, oder?
Johnny

Re: Star Trek The Next Generation: Doppelhelix

Beitrag von Johnny »

Schon, aber für mich sieht's mit CrossCult bisher leider genau anders herum aus, wie Du weisst. Es wäre schön, wenn zur Abwechslung mal endlich wieder etwas gut wäre!
Benutzeravatar
Frank
Captain
Captain
Beiträge: 1422
Registriert: Sa 8. Mär 2014, 22:20
Wohnort: Soltau / Niedersachsen / Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Star Trek The Next Generation: Doppelhelix

Beitrag von Frank »

Ich kenne die ersten vier Romane.
Die beiden letzten habe ich auch schon seit vielen Wochen auf dem Reader,
aber leider bin ich noch nicht dazu gekommen.

"Durchwachsen" kann ich bestätigen, aber als Zeitverschwendung würde ich die Romane nicht bezeichnen.
Aber über Geschmack lässt sich nun mal nicht streiten. ;)

Ich zitiere mich mal selbst aus einem anderen Forum. ;)

Band 1: Infektion
Der Roman stammt zwar aus dem Jahr 1999 und spielt zu Beginn der ersten Staffel,
tatsächlich wirkt er aber so, als sei er schon lange vor der Serie geschrieben worden.

Die Charaktere besitzen so gut wie keine Persönlichkeit und sind fast ausschließlich auf ihre Funktion reduziert.

Und wenn sie doch etwas Persönlichkeit besitzen, wie beispielsweise Beverly, dann sind sie völlig falsch charakterisiert.
Einerseits ist sie so was von arrogant und selbstgefällig,
aber andererseits genau deswegen fahrlässig und naiv im Umgang mit der Seuche.
Die Patienten heile ich mit links, ein Heilmittel finde ich im Handumdrehen, und alle anderen sind sowieso unfähig und blöde.
Und so ganz nebenbei kann ich noch einen Kollegen des Massenmordes bezichtigen.

Worf ist auch schlecht getroffen und auf der Außenmission völlig überfordert.
Das merkt er wohl auch selbst und besäuft sich deswegen lieber mit seinen neuen Kumpels.

Und die Sicherheit ist ein Witz.
Tasha bezeichnet die von Worf ausgewählten Leute als ihre besten,
und dann plappern sie während des Einsatzes wild durcheinander und geraten beim Anblick von ein paar Leichen in Panik??

Ganz ehrlich, das ist die schlampigste Mission der Enterprise, die ich jemals gesehen oder gelesen habe.

Am Schluss geht dann alles sehr schnell, und natürlich musste Kommissar Zufall helfen.
Da hätte man sich schon ein paar Seiten mehr gewünscht.


Immerhin lässt sich der Roman ganz flüssig lesen, man muss sich zumindest nicht durchackern.
Aber für den Auftakt einer ganzen Reihe ist der Roman eher eine Enttäuschung.

Deswegen gibt es von mir eine glatte 4.
Band 2: Überträger
Der Roman beginnt genauso wie der erste Band.
Ein Handlanger setzt das tödliche Virus frei, das sich dann rasend schnell verbreitet.
Man denkt schon fast: "Och nö, nicht schon wieder..."

Aber dann entwickelt sich der Roman.
Die Suche nach dem Heilmittel ist an sich schon recht interessant,
aber viel interessanter und spannender ist das ganze Drumherum.

Die Charaktere handeln professionell und glaubwürdig,
ganz anders als die ich-mach-das-mal-eben-mit-links-Chrusher.

Auch auf die politische Lage geht der Roman viel mehr ein,
und am Ende ist eben nicht alles wieder gut, so wie noch im ersten Band.


Als alter Pulaski-Fan habe ich mich natürlich auch über die vielen kleinen Details gefreut,
die auf ihr Jahr auf der Enterprise Bezug nehmen.
Wer hätte gedacht, dass Pulaski, die Data immer reserviert oder gar ablehnend gegenüberstand, ihn zum Abschied umarmt.

Auch über Quarks Familie erfährt man etwas mehr, und überhaupt ist die Situation auf Terok Nor vor der Serie interessant geschildert.
Kira und Odo tauchen auch kurz auf, tragen aber recht wenig zur Handlung bei.
Allerdings macht Kira eine wichtige Erfahrung...

Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen, er macht eindeutig Lust auf mehr, und so gibt es eine 2.
Band 3: Roter Sektor
Ich bin mit dem Roman nicht wirklich warm geworden.

Das liegt weniger an der Story selbst.
Die ist, bis auf ein paar haarsträubende Details, ganz in Ordnung.
Dazu zähle ich zum Beispiel diese lächerliche Fünf-Mann-Revolution, die Data niederschlägt.
Oder die Tatsache, dass die stolzen Romulaner überhaupt die Hilfe der Föderation annehmen.

Was mir überhaupt nicht gefallen hat, ist der Stil der Autorin.
Zu viel Pathos und Heldenverehrung, und die Sternenflotte ist viel zu militärisch dargestellt.
Und am Schluss löst sich alles in einem schwülstigen und rührseligen Finale auf.

Auch die bekannten Charaktere sind nicht gut getroffen, besonders McCoy, der nur als Sprücheklopfer auffällt.


Und auch wenn der Drahtzieher hinter der Virus-Sache ab und zu mal kurz auftaucht (wenn es nicht wieder nur ein Handlanger ist), so langsam möchte man nun doch mal wissen, was es mit diesem Virus denn nun auf sich hat ...

Insgesamt gesehen bekommt der Roman gerade noch eine 3 von mir.
Band 4: Quarantäne
Ein etwas ungewöhnlicher Star Trek Roman,
da mich so manche Szene eher an MacGyver oder Bond erinnert hat.

Mit der Seuchengeschichte geht es nicht wirklich voran,
und die Maquis als Seuchenbekämpfer und Ermittler sind auch gewöhnungsbedürftig.

Dennoch hat mir der Roman gut gefallen, gerade weil es mal um die Maquis ging.
Die Charaktere sind glaubhaft und interessant dargestellt, der Werdegang von Tom Riker nachvollziehbar.

Der Roman endet übrigens unmittelbar vor der DS9-Folge "Defiant", in der Riker bekanntlich das Schiff entführt.


Ich bin mit einer 2 dabei.
Band 5 und 6 werde ich auf jeden Fall auch noch lesen,
wobei Band 5 gemeinhin als der beste dieser Reihe gilt.

Gruß, Frank
Johnny

Re: Star Trek The Next Generation: Doppelhelix

Beitrag von Johnny »

Frank hat geschrieben:Beverly... Einerseits ist sie so was von arrogant und selbstgefällig, aber andererseits genau deswegen fahrlässig und naiv im Umgang mit der Seuche.
Die Patienten heile ich mit links, ein Heilmittel finde ich im Handumdrehen, und alle anderen sind sowieso unfähig und blöde. Und so ganz nebenbei kann ich noch einen Kollegen des Massenmordes bezichtigen.

Worf ist... auf der Außenmission völlig überfordert.
Das merkt er wohl auch selbst und besäuft sich deswegen lieber mit seinen neuen Kumpels.

Tasha bezeichnet die von Worf ausgewählten Leute als ihre besten,
und dann plappern sie während des Einsatzes wild durcheinander und geraten beim Anblick von ein paar Leichen in Panik??
Ich weiss gar nicht was Du hast, die Drei sind doch perfekt getroffen! Hahaha... :twisted:

Danke erstmal für Deine ausführliche Antwort, Frank. Alles in allem klingt die Serie zwar tatsächlich nicht so schlecht, aber ist mir definitiv nicht das Geld für sechs Bände wert. Am entäuschendsten finde ich natürlich Pille, auf den ich mich am meisten gefreut hatte und der mein Interesse für die Serie überhaupt erst geweckt hat. Schade, schade, schade... :(
Benutzeravatar
kevin
Captain
Captain
Beiträge: 5671
Registriert: Fr 23. Jan 2009, 12:09
Wohnort: Pfyn
Kontaktdaten:

Re: Star Trek The Next Generation: Doppelhelix

Beitrag von kevin »

Trekkie hat geschrieben:Schon, aber für mich sieht's mit CrossCult bisher leider genau anders herum aus, wie Du weisst. Es wäre schön, wenn zur Abwechslung mal endlich wieder etwas gut wäre!
Ich muss dir jetzt einfach mal Voyager empfehlen. Die ersten drei Romane waren allesamt super, nr.4 habe ich gestern erst abgeholt und gib dann natürlich meine Meinung dazu ab.
Johnny

Re: Star Trek The Next Generation: Doppelhelix

Beitrag von Johnny »

Diese Empfehlung würde ich umgehend befolgen, wenn es nicht ausgerechnet Star Trek Voyager wäre, die Serie, die zusammen mit Star Trek Nemesis fast das gesamte Franchise zu Grabe getragen und somit auf dem Gewissen gehabt hätte, die Serie, die mit Stadi in der Pilotfolge gestorben ist und spätestens mit der Episode Das wirkliche Leben hätte abgesetzt werden müssen, um für Besseres Platz zu machen, wie Star Trek Enterprise! Ich kann mir derzeit noch nichts vorstellen, das mich mit diesen beiden Machwerken jemals wieder versöhnen könnte, denn dafür haben sie mir einfach zuviel genommen. Das neue Alternate Universe ist schön und gut und ich bin auch wirklich sehr dankbar, dass es existiert, aber es ist mir bei weitem nicht genug. Ich will mehr, viel mehr und ich will mein Star Trek wieder zurück und nicht getippten Krieg, Krieg, Krieg und nochmal Krieg! Im ganzen Star Wars Expanded Universe gibt's nicht soviel Krieg, wie er uns von Pocket Books/CrossCult beschert wird, und das will schon was heissen. Sorry für's zutexten, aber es tut immer noch weh! :cry:
Benutzeravatar
kevin
Captain
Captain
Beiträge: 5671
Registriert: Fr 23. Jan 2009, 12:09
Wohnort: Pfyn
Kontaktdaten:

Re: Star Trek The Next Generation: Doppelhelix

Beitrag von kevin »

Ich verstehe dich natürlich ;)
Also bei Voyager geht es bis jetzt nicht um Krieg, sondern um die "Familie" und das weiterleben nach dem man wieder zurück ist. Lies doch mal meine Rezensionen dazu.
Viele Zwischenmenschliche Konflikte tun sich auf, man wird nach diesen sieben Jahren nicht mit offenen Armen empfangen...
Was ich aber so toll finde ist, der Roman ist so intelligent geschrieben dass man die zurückgebliebenen versteht und mit ihnen Sympathisiert. Die Voyager und ihre Crew sind keine Helden, sie haben vieles verpasst, viel Tod und Leid. Das macht sie schon fast zu Aussenseitern die sich den Respekt neu verdienen müssen.
Bis jetzt sind die Romane also sehr Charakterbezogen und bieten auch nicht unbedingt viel Action. Gemein oder? ;)

Krieg, Vernichtung, Tod, totale Zerstörung, es verkauft sich halt gut, nicht nur im Kino sondern auch in Buchform.
Ansonsten bleibt dir ja noch die CoE-Reihe.
TOS Band 5: Das Ende der Dämmerung klingt auch nicht nach Krieg sondern eher wie eine CoE Folge und Titan
Band 7: Gefallene Götter
klingt ausnahmsweise auch nicht nach totaler Zerstörung ;)
Antworten

Zurück zu „Star Trek Literatur“